
„Jacinta“ – Künstlerin: Jutta Kiechl / Foto: Foto Watzek
Liebe Pfarrfamilie, liebe Besucher unserer Marienkapelle, liebe Beter, liebe Freunde unserer Gottesmutter!
Vor Jahren wurde einem meiner geschätzten Vorgänger, dem H.H. Dekan Franz Pedevilla, eine wunderschöne Fatima-Madonna geschenkt. Sie fand ihren Platz in der kleinen Turmkapelle unserer Pfarrkirche. Seit dieser Zeit wird die Madonna täglich von vielen Betern besucht, die eine Kerze entzünden, und der Gottesmutter ihre Nöte, Anliegen und Bitten anvertrauen. Ihr danken, und sie um ihren mütterlichen Schutz und Segen bitten.
Die Kapelle hat sich für viele Gläubige zu einem Zufluchts- und Gnadenort entwickelt. Einem Ort, wo der mütterliche Beistand der Gottesmutter spürbar und erfahrbar wird. Leider geht die Zeit auch nicht spurlos an unserer Marienkapelle vorbei, so scheint es angebracht zu sein, unserer Lieben Frau von Fatima, einen neuen und würdigen Platz zu gestalten. Liebe Gläubige, dies soll durch eine Neugestaltung unserer Marienkapelle geschehen.
Wir konnten für dieses Projekt die renommierte Tiroler Künstlerin Jutta Kiechl gewinnen. Die Künstlerin ist begeistert von der Wärme und Geborgenheit, die die Gottesmutter an diesem heimeligen Ort ausstrahlt. Das neue Konzept der Künstlerin wird dieses Gefühl von Wärme, Schutz, Heil sein
und Geborgenheit noch verstärken und auch spürbar werden lassen. Unter dem Titel: „Ave maris stella“ – „Sei gegrüßt du Stern des Meeres“, soll die Kapelle und unsere Madonna in neuem Glanz erstrahlen.
Seit alters her wird Maria auch als „Stern des Meeres“, als „Meerstern“ angerufen. Ein besonderer Ehrentitel der Gottesmutter. Schon im 8. Jahrhundert entstand der wunderbare Hymnus „Ave maris stella“, den die Kirche bis heute in ihrem Stundengebet an Marienfesten singt.
Vielleicht besser bekannt ist uns das alte Marienlied: „Meerstern ich dich grüße, o Maria hilf!“, dessen Text im Jahre 1638 in Köln entstand.
Die Kapelle wird einen neuen, weißen Anstrich erhalten. Links und rechts neben der Fatima-Madonna wird eine kleine Glasinstallation entstehen. Zwei Antikglasscheiben, wie sie auch in alten Kathedralen Verwendung finden, die farblich unterteilt sind, werden neben der Madonna platziert.
Der obere Teil wird in gelber Farbe, der untere Teil in blauer Farbe gestaltet sein. Die Farben werden zart getrennt von angedeutetem weißen Meerschaum. Durch eine kleine Lichtinstallation wird ein besonderer Effekt auf der Wand hinter der Madonna entstehen. Der obere Teil der Wand wird in gelb erstrahlen, der untere Teil der Wand in zartem blau. Das Gelb ist ein Hinweis auf das berühmte „Sonnenwunder“ von Fatima. Etwa 30.000 Menschen hatten sich am 13. Oktober 1917 an der Cova da Iria nahe Fatima versammelt, um den von den Seherkindern angekündigten letzten Besuch Marias mitzuerleben.
Die Wolken brachen auf, und die Sonne erschien wie eine undurchsichtige, sich drehende Scheibe am Himmel. Das Blau verweist auf das Meer, an der nahegelegenen portugiesischen Küste. Aber natürlich in erster Linie auf den Titel Mariens als „Stella maris“ – „Stern des Meeres“.
An der Wand gegenüber der Eingangstür wird ein Gemälde der Künstlerin angebracht werden. Die drei Hirtenkinder, Lucia, Jacinta und Francisco, die Seherkinder von Fatima, werden den Beter, den Besucher unseres kleinen Gnadenortes empfangen und zur Mutter der Gnaden führen. Ich bin mir sicher, dass durch diese kleine aber feine künstlerische Umgestaltung unserer Marienkapelle ein Ort in der Mitte unseres Dorfes entsteht, der noch mehr, als zuvor, für viele Gläubige zu einem Zufluchts- und Gnadenort werden wird. Dieser Kraftort wird ein kleines Fatima werden, an dem die mütterliche Liebe und Hilfe der Mutter Jesu, der Mutter Gottes spürbar wird. Ein Ort, an dem man gerne verweilt, an dem man gerne betet, und der Gottesmutter sein Herz ausschüttet und eine Kerze entzündet. Ein Ort, der Wärme ausstrahlt, in einer oft so kalten Welt. Ein Ort, der göttliches Licht in unser menschliches Dunkel bringt. Ein Ort, der Schutz und Segen in unser Leben, unser Dorf, und unser ganzes Tal ausstrahlt.
Aufgrund vieler notwendiger Sanierungsarbeiten in unserer Pfarre (Pfarrkirche/St. Pankratius) ist dieses Projekt nur durch Spendenmittel finanzierbar.
Dieses Projekt ist vielen Betern, vielen Gläubigen, vielen Marienverehrern ein Herzensanliegen. Es ist unser Anliegen der Gottesmutter, unserer lieben Frau von Fatima einen würdigen Platz zu schenken, an dem sich die Gnade auch entfalten kann.
Daher bin ich zuversichtlich, dass wir die nötige Summe auch aufbringen werden. Jede Spende, auch noch so klein, hilft. Gemeinsam werden wir es schaffen, einen Kraftort in der Mitte unseres Dorfes zu schaffen.
Möge die Gottesmutter, unsere liebe Frau von Fatima, uns dazu ihren Segen schenken und ihren schützenden Mantel über Dorf und Tal breiten.
„Heilige Maria, Mutter Gottes, unsere Mutter, lehre uns mit dir glauben und hoffen und lieben. Zeige uns den Weg zu seinem Reich. Stern des Meeres, leuchte uns und führe uns auf unserem Weg!“ (Benedikt XVI., Enzyklika „Spe salvi“)