In jedem Jahr ergeht die besondere Einladung an die Pfarrbevölkerung, gemeinsam am Gründonnerstag – am Tisch des Brotes die Eucharistie zu feiern – in Erinnerung an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern. Heuer hat dazu neben dem Pfarrer auch der Bischof von Innsbruck, Hermann Glettler, die Fügener und Fügenberger eingeladen. Es war nämlich ein ganz besonderer Tag, da der neue Hauptaltar (Volksaltar) von unserem Oberhirten geweiht und auch das neue Ambo durch ihn gesegnet wurde.

Nun war es gar nicht einfach, so ein Ereignis in Corona-Zeiten vorzubereiten und dann reibungslos durchzuführen. In der Pfarrkirche dürfen derzeit nur max. 75 Personen an einer kirchlichen Feier teilnehmen. Natürlich waren jene eingeladen, die wesentlich zur Umgestaltung des gesamten Altarbereiches beigetragen haben:

  • Fam. Schultz: sie hat die gesamten Kosten der Restaurierung des Hochaltares aus Strassen in Osttirol übernommen
  • Franz Niederhauser aus Thaur hat diese Restaurierung hervorragend umgesetzt – ebenso wurde von Niederhauser die Renovierung und Konservierung der beiden Seitenaltäre vorgenommen
  • das Fügener Krapfenteam hat die gesamten Kosten für die Steinarbeiten des Hauptaltares, durch die monatlichen Krapfenaktionen aufgebracht
  • Hansjörg Laimböck „Ulmer“, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrkirchenrates, hat alleine die Kosten für die Steinarbeiten des Ambos übernommen
  • David Gasser, Steinmetz aus Villanders in Südtirol, hat uns die beiden Stücke aus „Jenbacher Marmor“ mit seiner feinen Art und seinem Können geschaffen
  • Fam. Heim „Hotel Kohlerhof“ hat die Kosten für die Restaurierung und die Konservierung unserer beiden Seitenaltäre bezahlt
  • Hans und Christian Haun, beide Schmiedemeister, haben die Metallarbeiten im gesamten Bereich der Kirche – so auch im Presbyterium – und außerhalb durchgeführt und spendiert

Allen Genannten sprachen Bischof und Pfarrer ihre Bewunderung für die Arbeiten und ihren Dank für die wirklich großzügige Beteiligung aus! Selbstverständlich schließen sich die Pfarrgemeinde und die politischen Gemeinden dem an – VERGELTSGOTT TAUSENDMAL!

Pfarrer Erwin Gerst, in dessen Amtszeit bis jetzt wohl so viel in der Pfarre Fügen geschehen ist, wie schon ewig nicht mehr, unser Vikar Pater Erich, die Lektoren und unsere Ministranten zogen bei feierlichem Geläute in die Kirche ein. Nach der Begrüßung durch den Hausherrn eröffnete der Bischof den Gottesdienst, welcher wieder einmal von der Bläser- und Sängergruppe unserer Musikkapelle auf das Feinste musikalisch umrahmt wurde (herzlichen Dank!). Zu Beginn weihte Bischof Hermann das Wasser und segnete das neue Ambo, also den Tisch des Wortes, damit der Wortgottesdienst seinen Anfang nehmen konnte. Nach einer eindrucksvollen Predigt, in welcher er Parallelen aus dem Alltag zu einem / unserem Altar zog, sang unser Pfarrhelfer und Organist, Josef Weiß, die Allerheiligenlitanei, um die Fürbitte all dieser schon in Christus vollendeten Menschen anzurufen.

Nun war es so weit und die Zeremonien zur Altarweihe an diesem Gründonnerstag konnten beginnen. Das Kernstück unseres Gotteshauses wurde mit dem zuvor geweihtem Wasser besprengt und dann mit heiligem Öl, dem wohlriechenden Chrisam, durch den Bischof an 5 Stellen (Wundmahle Christi) gesalbt. An diesen 5 Salbungsstellen wurden danach Schalen mit Weihrauch aufgestellt, welcher mit dem Licht der Osterkerze entzündet wurde.

Nach dem Weiheritus entzündete Bischof Hermann einen Docht an der Osterkerze und übergab diesen dem Pfarrer zum Anzünden der Altarkerzen, welche zuvor der Obmann des Pfarrgemeinderates, Alois Kogler, und der stellv. Vorsitzende des Pfarrkirchenrates, Hansjörg Laimböck, zum Altar gebracht hatten. Die Lektoren Hermine und Stephan bereiteten den Altar anschließend für das Messopfer vor.

Die Abendmahlfeier war beeindruckend, schlicht und feierlich – und welcher Tag im Kirchenjahr hätte besser für die Weihe unseres Tisches des Brotes gepasst als dieser? Nach der Eucharistiefeier ging die Liturgie mit der Übertragung des Allerheiligsten zum Seitenaltar zu Ende. Pfarrer Gerst dankte unserem Bischof für die ergreifende Feier, die man ja eigentlich nur alle hundert Jahre einmal miterleben darf, da ein neuer Altar nichts Alltägliches ist.

Ankunft Altar und Ambo 2020

Altar Fügen: In einem wunderbaren Beitrag der RAI Bozen, ist neben anderem Südtiroler Meister-Handwerk, auch unser Künstler David Gasser aus Villanders zu sehen. Es zeigt den ganzen Werdegang seines Meisterstücks – unseres neuen Hauptaltars! Link: http://www.raibz.rai.it/de/index.php?media=Ptv1609878000